Optische Täuschungen und Illusionen
Wenn uns das Auge einen Streich spielt
Hattest Du das auch schon mal? Du schaust Dir ein Bild an, Deine Freunde erkennen aber ein ganz anderes Motiv als Du: Zum Beispiel erkennt der eine zwei Gesichter, der andere aber einen Kerzenhalter. Wie kommt es dazu?
Schuld daran sind unsere Wahrnehmung und unser Gesichtssinn. Das Auge zerlegt das Gesehene in einzelne Aspekte wie Bewegung, Farbe, Kontrast und räumliche Orientierung. Die Informationen werden unterschiedlich schnell verarbeitet, wodurch Fehlinterpretationen entstehen können. Dieses Phänomen nennt man dann optische Illusion oder auch Täuschung. Und die sorgen schon mal für echte Verwirrung!
Bewegt sich etwa das Bild?!
Na, wird Dir auch schon schwindelig?
Wenn ich zu lange auf dieses Bild schaue, habe ich das Gefühl, die ganze Welt dreht sich um mich herum. Der Grund: Die wiederholten Muster und starken Kontraste in dem Bild verwirren unser Auge. Der schnelle Wechsel zwischen Hell und Dunkel kann nicht richtig verarbeitet werden. Dadurch entstehen Fehlinterpretation und man hat das Gefühl, das Bild bewegt sich. Fast schon magisch!
Huch, Knick in der Optik?
Wie siehst Du die Balken? Verlaufen sie für Dich auch schräg?
Tja, falsch! Eigentlich verlaufen sie nämlich alle exakt parallel zueinander. Glaubst Du nicht? Dann halt doch einfach mal ein Lineal an den Bildschirm: Ich verspreche Dir, dass Du überrascht sein wirst. Aber warum haben wir dann den Eindruck, dass die Linien schräg verlaufen? Ganz einfach: Die Kästen sind Schuld. Der Kontrast zwischen schwarz und weiß wird von unserem Gehirn stärker wahrgenommen als die grauen Linien und dienen als Orientierungspunkt. Da sie leicht versetzt sind, wirkt es für uns, als würden die Linien schräg verlaufen.
Da stimmt doch was nicht!
Auf den ersten Blick wirkt es für Dich vielleicht sogar wie ein ganz normaler Würfel...
Wenn Du ihn aber näher betrachtest, wird klar: So kann der Würfel in der Realität nicht existieren. Einzelne Teile des Objekts passen zwar zueinander, doch eine Ecke fällt immer raus. Durch die optische Täuschung können wir dieses unmögliche Objekt aber erkennen, auch wenn unser Gehirn sagt: Da ist doch etwas falsch. Verrückt!
Hier wimmelt es...
...vor schwarzen Punkten!
Hast Du schon einen erwischt? Die kleinen Dinger sind aber auch schnell! Sobald man versucht, einen zu fixieren, ist er wieder weg. Das liegt daran, dass sie eigentlich gar nicht da sind. Nein, wirklich! Auch hier spielt uns die Mischung aus Kontrasten einen Streich. Zeig das Bild doch mal Deinen Freunden und frag sie, wie viele schwarze Punkte sie sehen...
Jetzt wird es gruselig!
Scroll mal runter, dann wieder hoch und wieder runter: Flimmert es bei Dir auch?
Ist das etwa ein Geist?! Nein, hier spielen uns die Abstände zwischen den Linien einen Streich. Wenn das Bild stillsteht, hat unser Auge kein Problem, die verschiedenen Abstände zu unterscheiden. Sobald sich das Bild aber bewegt, kommt das Auge nicht richtig "hinterher" und das Motiv fängt an zu flimmern. Was für ein cooler Effekt!
Und was siehst Du hier?
Nanu, wellt sich etwa der Bildschirm?!
Natürlich nicht, aber wir nehmen es so wahr. Grund ist das Spiel aus Lichteffekten, die in dem Bild eingebaut sind. Wir nehmen sie stärker wahr als den Rest und so wirkt es, als würde sich das Bild an diesen Stellen hervorheben. Ein schöner Effekt, den Künstler auch nutzen, um ihren Bildern ein Gefühl von Räumlichkeit und Tiefe zu verleihen. Tipp: Wenn Du leicht über das Bild scrollst, sieht es sogar aus, als würde es schwimmen!
Wusstest Du, dass es optische Täuschungen auch in der Natur gibt?
Was leuchtet denn da am Himmel?
Es ist die wohl bekannteste optische Illusion auf der Welt...
...und zieht immer wieder bewundernde Blicke auf sich: Der Regenbogen. Auch der ein oder andere Mythos rankt sich um dieses Schauspiel der Natur: So soll am Ende des Regenbogens zum Beispiel ein Topf Gold versteckt sein. Ganz so magisch ist es nicht, aber trotzdem eine Täuschung, die man sich gerne ansieht. Der Bogen entsteht dadurch, dass jede Farbe des Sonnenlichts in einem etwas anderen Winkel im Regentropfen gebrochen und reflektiert wird. Deshalb liegen die Farben auch neben- und nicht übereinander. Nach Gold braucht man aber trotzdem nicht suchen: Dafür verschwindet er viel zu schnell wieder. Schade.
Na, wie haben Dir die optischen Täuschungen gefallen? Kennst Du noch andere? Teile sie gerne mit uns! Und denk daran: Nur weil jemand was anderes erkennt als Du, muss er nicht falsch liegen. Ein zweiter Blick lohnt sich halt manchmal doch.