Astigmatismus erklärt: Ursachen, Symptome und Behandlung
Astigmatismus einfach erklärt
Keine Sorge, auch wenn der Begriff Astigmatismus zunächst etwas beunruhigend klingt - es handelt sich um ein ganz natürliches und häufiges Phänomen. Astigmatismus bezeichnet eine normale Unregelmäßigkeit in der Form der Augenlinse, die bei sehr vielen Menschen vorkommt. Wir geben Dir einen Einblick in die Natur des Astigmatismus und erklären, wie er korrigiert werden kann.
Was ist Astigmatismus?
Astigmatismus heißt wörtlich übersetzt "Punktlosigkeit". Im Deutschen nennt man Astigmatismus auch Stabsichtigkeit. Der Begriff umfasst alle Unregelmäßigkeiten der Augenlinse sowie des Augenhintergrundes. Der häufigste Grund für die Stabsichtigkeit ist die Hornhautverkrümmung, weshalb beide Begriffe auch synonym verwendet werden.
Bei Menschen mit Astigmatismus ist die Hornhaut des Auges verformt, sodass Lichtstrahlen unterschiedlich auf der Linse gebrochen werden. Normalerweise ist es so, dass die Hornhaut gemeinsam mit der Augenlinse dafür zuständig ist, dass Lichtstrahlen, die parallel auf das Auge einfallen, so gebündelt werden, dass diese auf einem Punkt der Netzhaut, nämlich dem Brennpunkt, auftreffen. Da bei einer Hornhautverkrümmung die Hornhaut jedoch nicht gleichmäßig gewölbt ist, kann das Licht nicht so gebündelt werden, dass es im Brennpunkt auf der Netzhaut auftrifft. Vielmehr ist es so, dass das Licht an einigen Stellen mehr und an anderen Stellen weniger gebündelt wird. Auf der Netzhaut entsteht daher nicht nur ein Brennpunkt, sondern mehrere Punkte. Dies führt zu einer verzerrten und unscharfen Sicht, da das Auge dann nicht in der Lage ist, ein klares Bild zu erzeugen
Wo befindet sich die Hornhaut?
Zu finden ist die Hornhaut, die den lateinischen Namen Kornea trägt, im vorderen Bereich auf dem Augapfel. Die Hornhaut liegt vor der Pupille. Sie ist etwa so klein wie ein Cent-Stück und ca. einen halben Millimeter dick. Zudem weist sie eine leicht ovale Form auf. Bezüglich Größe, Dicke und Form kann die Hornhaut in etwa mit einer Kontaktlinse verglichen werden.
Formen des Astigmatismus
Astigmatismus tritt in zwei verschiedenen Formen auf:
Meist ist Astigmatismus angeboren. In diesem Fall spricht man von regulärem oder regelmäßigem Astigmatismus. Dieser wird je nach Achsenkrümmung unterschieden. Beim Astigmatismus nach der Regel (Astigmatismus rectus) bricht die vertikale Krümmung stärker als die der horizontalen Achse. Handelt es sich um Astigmatismus gegen die Regel (Astigmatismus inversus) bricht hingegen die horizontale Krümmung stärker als die auf der vertikalen Achse.
In selteneren Fällen können unfallbedingte Narben oder Krankheiten zu Verformungen der Hornhaut führen. Man spricht hier dann vom irregulären oder unregelmäßigen Astigmatismus. In solch einem Fall wird das Licht in viele verschiedene Richtungen gelenkt und kann gar nicht gebündelt werden. Eine Korrektur beziehungsweise Behandlung ist in solch einem Fall daher auch sehr schwierig. Neben einem Astigmatismus kann auch eine andere Fehlsichtigkeit, z.B. Kurz- oder Weitsichtigkeit, vorhanden sein.
Wie macht sich Astigmatismus bemerkbar?
Die meisten Menschen spüren die Auswirkungen ihrer Hornhautverkrümmung erst, wenn sie stärker ausgeprägt ist. Leichte Formen finden sich bei sehr vielen Menschen und die meisten wissen nicht einmal, dass sie eine Hornhautverkrümmung haben.
Ist der Astigmatismus jedoch stärker ausgeprägt, können sich folgende Symptome zeigen:
- Unscharfes Sehen
- Augenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Bei Kindern bleibende Abnahme der Sehkraft
Den meisten Betroffenen fallen oft vor allem die Kopf- und Augenschmerzen auf, da meist kein Vergleich vorhanden ist, welche Sehleistung gut und welche eingeschränkt ist. Kommt es zu Sehproblemen, dann klagen die Betroffenen in erster Linie über eine unscharfe und verzerrte Wahrnehmung der Umwelt. Wird eine Hornhautkrümmung in einer sehr ausgeprägten Form nicht rechtzeitig behandelt, kann es vor allen Dingen bei Kindern zu einer sogenannten Schwachsichtigkeit kommen.
Wird eine Hornhautverkrümmung korrigiert, profitiert davon also nicht nur die Sehleistung. Auch die Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen oder Augenschmerzen verschwinden.
Wie kann Astigmatismus festgestellt und behandelt werden?
Angeborenen Astigmatismus kann ein Augenarzt oder ein Optiker im Rahmen einer normalen Sehstärkenbestimmung feststellen. Dafür eignet sich zum Beispiel der kostenlose Sehtest bei einem der rund 700 brillen.de Optiker in ganz Deutschland.
Sind der Brechungsfehler und der Winkel der Hornhautverkrümmung nach einem Sehtest bekannt, kann der Sehfehler mit einer passenden Sehhilfe ausgeglichen werden. Dafür kommen Brillengläser oder Kontaktlinsen mit einem sogenannten Zylinderschliff in Frage.
Einige Betroffene entscheiden sich auch dazu, die Hornhautverkrümmung mit Hilfe einer Laserbehandlung zu korrigieren. Ob dies aber der richtige Weg ist, muss ein Augenarzt entscheiden. Empfehlenswert ist die Laserbehandlung nur, wenn eine starke Hornhautverkrümmung vorliegt und der operative Eingriff am Auge wirklich positive Ergebnisse mit sich bringt.
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