Brillenpass, Brillenverordnung und Co.
Für einen Laien dürfte es kaum etwas verwirrenderes geben, als die vielen Zahlen und Abkürzungen auf einem Brillenpass. Diesen erhältst Du stets zu einer neuen Brille dazu, damit Deine Fehlsichtigkeit nicht nur korrigiert, sondern auch schriftlich festgehalten werden kann.
Den Brillenpass gibt es entweder als kleines handliches Kärtchen oder aber Du findest die wichtigen Daten auf der Abrechnung zur Brille. Damit Du nicht mehr im Dunklen stehen und mitreden kannst, wenn es um die Höhe von Fehlsichtigkeiten, die Glasarten und die Brillenfassungsmerkmale geht, möchten wir Dir all die Daten auf einem Brillenpass etwas näher bringen.
Allgemeine Daten im Brillenpass
Deinen Namen sowie das Datum der Anfertigung Deiner Brille wist Du mit Sicherheit selbst recht schnell auf dem Brillenpass finden. Der Name steht in der Regel ganz oben auf dem Pass, während das Datum der Anfertigung entweder neben dem Namen oder in der letzten Zeile des Passes zu finden ist.
Meist wird auch noch eine Optikerkennung auf den Pass gedruckt, damit genau festgestellt werden kann, wer die Brille angefertigt hat. Etwas schwieriger wird es hingegen bei den Brillendaten.
Die Fassung und die Glasart sind im Brillenpass schwer zu entziffern
Den Namen und das Modell der Fassung wirst Du nur sehr schwer entziffern können. Hier lohnt ein Blick auf die Brillenbügel. Auf der Innenseite sind alle wichtigen Fassungsdaten vermerkt.
Gleiche die dort aufgedruckten Daten mit den Zahlen und Buchstaben auf dem Brillenpass ab, die Du unter dem Punkt „Fassung“ finden. Meist lassen sich eine Abkürzung für den Markennamen sowie die Zahlen finden, die das Modell kennzeichnen. Einige Optiker drucken auch die Scheibengröße und die Brückenweite, sowie die Bügellänge auf den Brillenpass.
Auch bei der Glasart wird sehr gerne mit Abkürzungen und „Geheimzeichen“ gearbeitet. Folgende Zeichen sind unter anderem möglich:
- CR – Kunststoff
- ET – einfache Entspiegelung
- ET2 – mittlere Entspiegelung
- SET – Superentspiegelung
- BRA 15% - leichte Tönung in Braun
Die Korrekturwerte
Am spannendsten sind natürlich die Korrekturwerte. Denn sie zeigen auf, wie hoch die Fehlsichtigkeit ist.
Hinter dem Kürzel „Sph“ verbirgt sich die Sphäre, also der einfache Sehwert. Er hat immer das Vorzeichen + oder - . Hinzu kommt in vielen Fällen ein „Cyl“ - der Zylinder – der die Krümmung der Hornhaut angibt. Auch hier wird mit einem Vorzeichen – also + oder - - gearbeitet. Wurde ein Zylinderwert festgestellt, bedarf es auch einer Achse.
Diese zeigt an, wie die Hornhautverkrümmung gelagert ist. Zu guter Letzt kann unter dem Punkt „Add“ noch ein Wert stehen. Diesen gibt es immer dann, wenn eine Mehrstärkenbrille angefertigt wurde. Die Addition ist stets positiv und wird daher meist ohne Vorzeichen aufgeschrieben. Mögliche Korrekturwerte könnten also folgendermaßen auf dem Brillenpass stehen.
Sph -1,50 Cyl -0,50 Achse 90° Add 2,50
Hättest Du's gewusst?
Wusstest Du, dass es in der Optik zwei verschiedene Schreibweisen für die Korrekturwerte gibt? Einmal können diese mit einem Minus Zylinder und einmal mit einem Plus Zylinder geschrieben werden. Die Werte sehen dann völlig anders aus, sind aber trotz alledem gleich.
Beispiel Schreibweise Minus Zylinder:
Sph -1,50 Cyl -0,50 Achse 90° Add 2,50
Gleicher Korrekturwert mit Plus Zylinder:
Sph -2,00 Cyl +0,50 Achse 180° Add 2,50
Achte daher immer darauf, welche Schreibweise auf Deinem Brillenpass verwendet wurde, damit es bei einer Nachbestellung von Brillengläsern nicht zu Fehlbestellungen kommt.